Die Geschichte des THW

Wurzeln

Die Wurzeln des THW reichen zurück bis in die Weimarer Republik. Otto Lummitzsch gründete 1919 die Technische Nothilfe (TN). Diese diente in den ersten Jahren vornehmlich zur Bekämpfung von Streiks in lebenswichtigen technischen Betrieben. Im Laufe der Zeit wurde die TN jedoch zunehmend im Katastrophenschutz und Zivilschutz sowie im Freiwilligen Arbeitsdienst tätig.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Nothilfe gleichgeschaltet und Lummitzsch aus der Leitung entfern. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde die TN von den Alliierten aufgelöst.

Gründung

Bundesinnenminister Gustav Heinemann beauftragte 1950 Otto Lummitzsch mit dem Aufbau einer zivilen Bevölkerungsschutzorganisation nach dem Vorbild der TN. Ab 1951 wurde offiziell die Bezeichnung Technisches Hilfswerk (THW) verwendet. Im Jahr 1953 wurde das THW dann offiziell eine nicht-rechtsfähige Bundesanstalt des Bundesinnenministeriums. Diesen Status hat das THW bis heute.

Einsatz

Das THW war zu Beginn insbesondere auf den Bevölkerungsschutz im Kriegsfall (der allgemeine Katastrophenschutz ist Aufgabe der Bundesländer) ausgerichtet. Dennoch wurden und werden THW-Kräfte regelmäßig auch zur Unterstützung von Feuerwehr und anderen Organisationen angefordert. Von Hochwasser bis Schneekatastrophe hat das THW seitdem bei zahlreichen kleinen und großen Notlagen in Deutschland Hilfe geleistet. Doch das THW wird auf Anforderung der Bundesregierung auch im Ausland tätig. Bereits 1953 waren THW-Kräfte nach der Flutkatastrophe in den Niederlanden für Reparaturarbeiten vor Ort.

 

Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde der Bevölkerungsschutz in Deutschland und so auch das THW umgebaut. An die Stelle der universellen Bergungs- und Instandsetzungszüge traten die flexibleren Technischen Züge mit zahlreichen spezialisierten Fachgruppen. Auch spezialisierte Einheiten für Auslandseinsätze und internationale Zusammenarbeit (z. B. im Rahmen der Europäischen Union) spielen inzwischen eine größere Rolle als zu Beginn.